Im Westdeutschen Rundfunk wurde das limburger Chor-Archiv einmal als die „Arche Noah“ der Chormusik bezeichnet. Zu Recht, denn unzählige vergriffene Werk, die in keinem Katalog mehr zu finden sind, kann man in der Chorbibliothek des DCfC weiterhin studieren. Und je mehr Werke aus wirtschaftlichen und Platzgründen aus den Katalogen der Verlage verschwinden, um so wertvoller wird diese Sammlung. Aus der Kunst weiss man, alles kommt wieder, vieles erlebt eine Renaissance. Das Chorarchiv in Limburg wird auf diese Weise zu einer Stätte der Erhaltung, der Information, der Planung und des Vergleichs.

Der Wachstumswahn in der Welt mit dem Ziel den Wohlstand zu erhalten und zu mehren macht auch vor der Chormusik nicht mehr halt. Über 10.000 neue „Chorwerke“ erreichen unsere Sammlung  innerhalb eines Jahres aus aller Welt. Vieles davon existiert bereits in - zig Ausgaben., und vieles davon wäre noch vor 30 Jahren überhaupt nicht aus der Regionalität herausgekommen. Durch die moderne Medienlandschaft  verbreitet sich Wertvolles und Überflüssiges wie ein ungepflegtes Gestrüpp und nimmt damit so manchem hoffnungsvollen „Wurf“ die Chance ans Licht zu treten. Wir werden überfrachtet mit  "schnell-sein-müssen" und verlieren uns dabei immer mehr in Oberflächlichkeit.

Natürlich können auch wir das nicht verhindern, aber wir können ein wenig lindern, indem wir unseren Besuchern Zeit schenken.

Zeit, die sie sonst für Recherche und Suche verwenden müssen. Wir haben meist schon gefunden, was andere aufwändig suchen, und wir helfen zu finden, was oft gar nicht gesucht wurde..

Wir archivieren je ein Exemplar aller verlegten Chorwerke und machen es durch eine besonders strukturierte Präsenz-Bibliothek dem interessierten Chorleiter zugänglich. Dadurch entsteht mit der Zeit ein einheitlicher  Katalog der Chorliteratur unabhängig von Computer und Datenbanken.

Jährlich findet ein Wochendworkshop "Komponisten zum Anfassen" in Limburg statt. Dabei bilden die Chorleiter den Chor und international renommierte Komponisten studieren ihre neuesten Werke ein. Den Nachteil eines Computermonitors gegenüber gedruckten Noten muss man niemandem beschreiben, der Noten lesen kann. So kommt es kaum vor, dass die Besucher des DCfC sich an den Computer setzen. Nahezu jeder recherchiert in der Bibliothek.

Gesamtausgaben haben für die praktische Chorarbeit im allgemeinen nur geringe Bedeutung und sind meist auch in öffentlichen  Bibliotheken zu finden. In der Präsenzbibliothek des DCfC werden daher nahezu ausschließlich solche Ausgaben gesammelt, die für Probe und Aufführung verwendbar sind, also Partituren, Klavierauszüge und Chorpartituren. Damit wird die Bibliothek des Deutschen Centrums für Chormusik zu einem Ort der Planung, da die verschiedenen Ausgaben für die Praxis direkt verglichen werden können.

Seit 1987 arbeitet Manfred Bender an diesem Projekt, und bis heute hat er über 375.000 Chorwerke zusammengetragen. Viele Hundert Individual-Besucher und Exkursionen,  finden jährlich ihren Weg nach Limburg.

Während der Öffnungszeiten  können Mitglieder im Chorleiter-Forum (nach Terminvereinbarung) in der Bibliothek, der Mediothek sowie der Datenbank stöbern und recherchieren.  Besichtigung mit umfassender Führung für Gruppen ist (gegen Gebühr) nach Terminvereinbarung aber möglich.

Ein erster Besuch ist stets mit einer unverbindlichen, kostenlosen Einführung verbunden. Er muss aus terminlichen Gründen unbedingt vorher telefonisch vereinbart werden! 0178-870-5297